DSL-Grundlagen


Wie schnell muss es wirklich sein?


Verfallen Sie nicht in einen Geschwindigkeitswahn: Nur weil es jetzt das superschnelle T-DSL mit 3 Mbit/s gibt, müssen Sie nicht unbedingt zu dieser Variante greifen. Denn auch 1 MBit/s ist immer noch schnell genug.



Quantensprung: Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen DSL und den anderen Zugangsarten sind gewaltig.

Sie wollen mehr Geschwindigkeit, das ist klar. Denn andernfalls könnten Sie ja auch analog oder mit ISDN surfen. Die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen DSL und den anderen Zugangsarten sind in Theorie und Praxis deutlich: Schon das „langsamste“ T-DSL 1000 ist etwa 16x schneller als ISDN und sogar 20x schneller als ein Analog-Zugang.

Geschwindigkeitsvergleich in der Praxis
Ein praktisches Beispiel: Um eine Datei mit 2 MByte herunterzuladen, brauchen Sie mit dem Analog-Modem etwa 7 Minuten, mit ISDN geht’s ungefähr eine Minute schneller. Mit T-DSL 1000 schaffen Sie das in knapp 30 Sekunden, mit T-DSL 2000 in etwa 15 und mit T-DSL 3000 in rund 8 Sekunden. Bei dieser Rechnung sind wir davon ausgegangen, dass Sie dauerhaft etwa 70 Prozent der tatsächlichen Geschwindigkeit erreichen.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen T-DSL-Varianten sind also fein. Wirklich bemerkbar machen sie sich nur bei großen Downloads. Aber auch das nicht immer – denn die Geschwindigkeit hängt nicht ausschließlich von Ihrem Internet-Zugang ab.


Schuld sind immer die Server
Die Leitung kann noch so große Kapazitäten vertragen; das nützt nichts, wenn der Server die Daten nicht schnell genug liefert. Oder Sie fordern Daten von einem weit entfernten Server an – je länger der Weg der Daten ist, desto größer ist auch die Gefahr, dass sie irgendwo durch ein Nadelöhr müssen.

Wer nicht viel herunterlädt, sondern in erster Linie surft, überträgt kaum Daten – der Geschwindigkeitsvorteil macht sich also ohnehin nicht so stark bemerkbar. Hinzu kommt, dass der Server die Daten erst schnell liefert, wenn er merkt, dass der Nutzer mehr Speed vertragen kann. Bei großen Downloads sind nur die ersten Kilobyte langsam, dann geht es deutlich schneller weiter.

Zu schwache Leitungen, überlastete Knotenpunkte und große Entfernungen zur Vermittlungsstelle tun ihr Übriges. Bei jeder Datenübertragung im Web kommt es zu so genannten Paketverlusten. Geht ein Paket verloren, fordert es der Rechner des Users automatisch neu an, und der Server muss es erneut schicken. Dadurch sinkt natürlich die tatsächlich erreichte Übertragungsgeschwindigkeit – schließlich interessiert Sie ja nicht, wie viel Datenmüll übertragen wurde, sondern wie schnell die gewünschte Datei tatsächlich auf Ihrem Rechner landet. Faustregel: Bei einem Prozent Paketverlust bricht die Geschwindigkeit um zehn Prozent ein.

Daher machen die schnelleren DSL-Zugänge nur für wenige Anwender Sinn. Für den Normalsurfer reicht die preiswertere Version T-DSL 1000 völlig aus.


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